Chronik von Hugo Ahlhorn
Der Seefelder Turnverein kann auf eine bewegte und erfolgreiche Vergangenheit zurückblicken. Als Gründungstag steht der 2. Juli 1880 fest. Leider liegt aber kein Gründungsprotokoll vor. Das erste
Protokollbuch, das sich vor kurzem auf dem Dachboden eines Bauernhauses wiederfand, beginnt am 31.07.1881 und behandelt drei Punkte, nämlich Wahlen, Rechnungsablage und
Rechenschaftsbericht.
Folgende Personen wurden gewählt:
a) Sprecher (1. Vorsitzender) Hinrich Tantzen
b) Turnwart Hugo Ahlhorn, sen.
c) Schriftwart Carl Hage
d) „Cassawart“ Gerhard Woge
e) Zeugwart G. Heerssen
Gründung des Butjadinger Turnerbundes:
Am 28. Okt. 1881 wird in Seefeld der Butjadinger Turnerbund (BTB) gegründet. In der Butjadinger Zeitung vom 21. Okt. 1911 ist darüber zu lesen: „Die Gründung des BTB erfolgte am 28. Okt. 1881 in
Seefeld und zwar hoben die Turnvereine Abbehausen, Atens Nordenham, Ruhwarden (in Tossens) und Seefeld den Bund aus der Taufe. Die Zusammenkunft dieser Vereine in Seefeld erfolgte auf Anregung
des dortigen Turnvereins, und an dieser Stelle soll festgestellt werden, dass gerade der Seefelder Turnverein dem Bunde allzeit die Treue bewahrt hat in guten und schlechten Zeiten.“ Es ist dem
Zeitungsbericht weiter zu entnehmen, dass der Seefelder Turnverein (STV) tatsächlich der einzige Verein ist, der dem BTB ununterbrochen seit der Gründung angehört hat.
Am 29. Juli 1883 wird die Anschaffung einer „Turnfahne“ einstimmig beschlossen.
Erste regionale Turnfeste in Seefeld
In einem Zeitungsartikel aus dem Jahre 1883 ist über das 2. Bundesfest des Butjadinger Turnerbundes unter anderem folgendes zu lesen: “Es muss noch besonders hervorgehoben werden, dass die
Turnschüler des Seefelder Turnvereins durch ihre exakten Übungen überall Aufsehen erregten.
1885: 1. Butjadinger Turnfest in Seefeld. In den Protokollen ab 1885 tauchen zu den „alten“ inzwischen neue Namen auf, wie Theo Meenen, Julius Böning, Johann Tienken, Julius Hedden, Gustav, Georg
und Gerhard Gerdes, Ernst und Emil Grabhorn, Pfarrer Ricklefs, Wilhelm Schubert, Carl Oltmanns.
14. Juli 1894: Die Namen Anton, August und Robert Bruns, Hinrich von Nethen, Anton Müller, Gustav Meenen, Willi Holz, Heinrich Tienken, Gerhard Rabben tauchen auf, Namen, deren „Besitzer“ z. T.
noch tiefere Bedeutung für den STV bekommen sollten, besonders Robert Bruns, Hinrich von Nethen und Heinrich Tienken, sen.
10. Juli 1897: Butjadinger Turnfest in Seefeld. Dieses Turnfest wurde von Hugo Ahlhorn, sen., mit vorbereitet, aber nicht mehr erlebt. Die Festschrift von 1923 berichtet darüber:
„Am 8. Juni 1897 wurde unser langjähriger Turnwart und Mitbegründer Hugo Ahlhorn, kaum 39 Jahre alt, durch den unerbittlichen Tod aus unserer Mitte gerissen. Sein zähes Festhalten an den
vorgesteckten Zielen und sein köstlicher Humor sind unserem Verein unschätzbare Werber gewesen.“
oben: 1. Carl Schwarting, 2. Wilhelm Bruns sen., 3. Böning, 4. unbekannt, 5. Bernhard Cornelius, 6. Karl Hildebrand, 7. Elimar Brötje, 8. Wilhelm Coldewey, 9. Wilhelm Gäting, 10. Gustav Schwarting, 11. Karl Wunderlich, 12. – 14. unbekannt, 15. Heinrich Brötje, 16. unbekannt, Mitte sitzend: 17. Robert Bruns, 18. Heinrich Tienken sen., 19. Heinrich Schwarting, 20. Hinrich Tantzen, 21. - 22. unbekannt, 23. Franz Grabhorn, unten: 24. Franz Hedden, 25. Willi Lübsen
Einführung eines Riegenbuches
5. Oktober 1907: „Es wurde der Beschluss gefasst, die Teilnahme an den Übungsabenden in einem Riegenbuche zu vermerken, und sollen den zwei "meistanwesenden Turnern" ein Wanderpreis zuerkannt
werden. Durch dieses Verfahren soll das Interesse am Turnen noch mehr geweckt werden.“
7. Oktober 1911: Es beteiligten sich in Esenshamm am Wettturnen im Wettkampf: Fr. und H. Hedden, R. und W. Bruns. „Sämtliche 4 haben Preise erhalten.“ An den Wettspielen haben sich außerdem H.
Rabben, W. Coldewey und G. Schole beteiligt. An den regelmäßigen Übungsabenden beteiligten sich Wilhelm Bruns, sen., 41 mal, Gerhard Fels 33 mal, Georg Lübben 31 mal, Paul Ahlhorn 29 mal. Diese
vier erhalten als Anerkennung ein Geschenk.
Einrichtung einer Damenriege:
13. Juni 1912: Es wurde die Einrichtung einer Damenriege beschlossen. Gemeldet sind: Fräulein Erna Fuhrken, Ella Müller, Käte und Ida Ahlhorn, Ella Hildebrand, Meiners, Ida und Ella Wispeler,
Hanni Gerdes, Henny Hage, Johanne Cornelius.
23. November 1913: Hinrich Tantzen wird 1. Vorsitzender des Butjadinger Turnerbundes.
Der I. Weltkrieg und seine Folgen:
10. August 1914: Infolge des Kriegsausbruches „ist ein Verein für Kriegshilfe gebildet“. „Es soll dazu je einen Vertreter gewählt werden aus dem Gemeinderat, der Armeekommission, dem
Kriegerverein und dem Turnverein.“
24. September 1914: Von den aktiven Mitgliedern befinden sich z. Zt. 11 von den passiven 19 beim Militär. Der Verein stellte aus seinem „Vermögen“ 150,00 Mark dem DRK zur Verfügung.
23. Januar 1919: Es wird der gefallenen und verstorbenen Mitglieder gedacht. (Erstere sind übrigens auf der großen Tafel im Vorsaal des Deutschen Hauses verewigt worden.
Wechsel der 1. Vorsitzenden:
Ende August 1919: Der 1. Vorsitzende (seit 1880!) H. Tantzen verabschiedet sich, nimmt dann 1923 als Mitglied des Oldenburger Turnerbundes am Bundesturnfest in Seefeld teil. Sein Nachfolger wird
Hinrich v. Nethen, den seinerseits am 11.04.1920 Hauptlehrer Pundt ablöst, als v. Nethen 1. Vorsitzender des Butjadinger Turnerbundes wird. Im Jahre 1923 wird Heinrich Tienken, sen. 1.
Vorsitzender, und unter seiner Führung werden wieder viele Erfolge erzielt, so z. B. bei einem Turnfest in Nordenham, wo der STV 66, die Turner der Stadt Nordenham jedoch nur 64 Preise erhielten
Erwähnenswert ist auch die Bereitschaft der Lehrer, aktiv mitzuwirken. Es fallen die Namen Pundt, Kaspers, Wedemeyer und Dierks.
„Die Seefelder Löwen“ - Schleuderballmannschaft von 1931:
Erfolge rissen auch in den nächsten Jahren nicht ab: In den Jahren 1933, 1936, 1937 und 1938 wurden die Seefelder Löwen „Deutscher Meister im Schleuderball“. Vom Deutschen Turnfest in Stuttgart
“brachten sie einen 5 : 3 – Sieg gegen Zetel mit“. Die Seefelder Jugend wurde (gegen Neustadt im Endspiel) Unterkreismeister. Im Jahre 1938 wurde den Mitgliedern der Meistermannschaft im
Schleuderball im „Deutschen Haus“ in Seefeld ein begeisterter Empfang bereitet. Sie waren siegreich vom Deutschen Turnfest in Breslau zurückgekommen. Zur Meisterschaft (in der Punktspielserie)
dieses Jahres gehörte außerdem der 17jährige Herbert Hillmann, der auch durch überragende Leistungen in der Leichtathletik bekannt wurde. Für dieses junge Talent musste übrigens extra eine
Spielerlaubnis aus Oldenburg eingeholt werden.
Der II. Weltkrieg sorgte nicht nur für eine jähe Unterbrechung der Aktivitäten im STV, sondern brachte auch viel Leid über die Mitglieder und ihre Angehörigen. Viele hoffnungsvolle Talente,
welche auf den vorhergehenden Seiten genannt wurden, waren als Gefallene oder Vermisste zu beklagen. Ihnen gilt unser Gedenken und den Angehörigen unsere Anteilnahme. Nach dem großen Weltkrieg
dachten Außenstehende wohl noch kaum wieder an Turnen und Sport, da wichtigere Dinge – wie zum Beispiel das „tägliche Brot“ – im Vordergrund standen. Unter dem Vorsitz des
„Kreissportbeauftragten“ Max Keseberg fanden sich jedoch bereits am 09. Dez. 1945 einige Unentwegte zusammen, um dem STV wieder neues Leben zu geben. Laut Bestimmung der Besatzungsmächte musste
der Verein jedoch umgetauft werden in „VFL Seefeld“. 1.Vorsitzender wurde Diedrich Timmermann, Seefelderaußendeich, Kassenwart Dr. Baumann, Schriftwartin Cäcilie Brisske (jetzt Bergmann),
Männerwart Polizeimeister Grimm, Frauenturnwartin Lina Sommer (jetzt Frerichs), Jugendwart Franz Grever, alle Seefeld. Bei den dann folgenden Wahlen tauchten Namen auf, die z. T. lange Zeit die
Protokolle des Vereins „zierten“: Erich Eymers, Robert Helms, Enno Schledorn, Hugo Ahlhorn, Reinhold Dera, Hugo Klinkenberg, Herb. Zinnow, Lotti Stöter.
Am 23. April 1947 konnte man verkünden, dass der Verein seinen alten Namen „STV“ wieder führen darf. An den Sommerspielen nahmen 6 Schleuderballmannschaften teil!
Gründung der Fußballabteilung:
Am 24. April 1948 wurde die Fußballabteilung gegründet, die einen Vorschuss von 1000,00 Reichsmark bekommt. Kurt Spiering und Bernhard Hinrichs werden (für die Fußballabteilung) in den Vorstand
gewählt.
Am 20. Juni 1948 sollte ein Sportfest des Unterkreises „Jadestrand“ in Seefeld stattfinden, wird jedoch wegen der Währungsreform verschoben.
8. Okt. 1948: Der STV beabsichtigt, sich dem Butjadinger TB wieder anzuschließen. Die Geräteturner führen ihre Werbeabende weiter in den Orten der Wesermarsch durch. Nächste Ziele: Ovelgönne und
Nordenham. Vorher waren fast alle Orte Butjadingens, welche einen Turnverein hatten, „bereist“ worden. Dieser Riege, die den Kern der Kreisriege der Wesermarsch bildete, gehörten folgende Turner
an: Hugo Klinkenberg, Hermann Iden, Reinhold Dera, Herbert Zinnow, Gerd und Hugo Ahlhorn.
13. Jan. 1949: Hervorragende Leistungen der Geräteturner, 7 Schleuderballmannschaften sind aktiv, die Meisterklasse wurde wieder Landesmeister, die Knaben Kreismeister, Außerdem spielten 2
Korbballmannschaften. Sie wurden Unterkreismeister. Die Laienspielschar spielte die ersten DM ein.
17. Juni 1949: Am 10. 07. 49 findet endgültig das Turnfest in Seefeld statt. Die Theateraufführungen des STV fanden so guten Anklang, dass sie wiederholt werden mussten, weil nicht alle Zuschauer
untergebracht werden konnten. 1951 kam es zur dreimaligen Aufführung des Erfolgsstückes ,,In Hamburg op St. Pauli".
20. Jan. 1950: Rückblick auf die Erfolge 1949: Gewinn der Geräteturnplakette, viele Siege beim Unterkreisfest in Seefeld, u. a. in Schwei, Abbehausen und Nordenham. Im Schleuderball wurden die
Knaben B-Staffelsieger, die Männer A-Unterkreismeister, die Liga = Niedersachsenmeister und Norddeutscher Meister. Fußball: 4. Tabellenplatz in der Herbstmeisterschaft. 1. Vorsitzender wird der
Lehrer Fritz Schnittger, Schriftführer Erich Fuhrken. In den Spielerausschuss der Fußballabteilung werden Otto Hullmann und Horst Schwender gewählt. Heinrich Tienken, sen. wird Ehrenmitglied
(ehemaliger 1. Vorsitzender), ebenfalls Anton Müller, Christian Hage, Erich Hesemeyer, Wilh. Coldewey und Wilhelm Bruns sen.
12. Jan. 1951: Die Turner Hugo Klinkenberg, Herbert Zinnow und Hugo Ahlhorn belegten bei den Bezirksmeisterschaften in Oldenburg den 2. Platz, beim Gerätewettkampf in Blexen den 1. Platz. Die
Fußballabteilung wird aufgelöst. Johann Koch und Ernst Hedden werden Ehrenmitglieder.
22 Jan.1952: Weitere Erfolge der Geräteturner: Beim Wettkampf in Abbehausen erreicht die Knabenmannschaft mit Horst, Helmut und Reinhold Winter so wie Bernhard Reis und Reiner Böning den 1. Sieg,
in Blexen wurden die Männer 2. Die Wanderplakette wurde zum 4. Male gewonnen. Vom 48. Bundesturnfest in Eckwarden 1951 brachten die Seefelder Turner u. a. 5 erste Siege mit, von den
Leichtathletikmeisterschaften in Stollhamm 4 erste Siege. Von den Turnerinnen wird ein Wimpel angefertigt.
3. Febr. 1953: Hugo Ahlhorn wird Kreismeister im Geräteturnen in Brake, Almut Ehlers Kreismeisterin im 100m-Lauf. Beim Bundesturnfest in Schweewarden werden u. a. 5 erste Siege für den STV
errungen. Die Schleuderballspiele der Kinder mussten wegen Kinderlähmung eingestellt werden. Emil Fels wird zum Ehrenmitglied gewählt.
5. Febr. 1954: Heide Tjardes siegt im Fünfkampf und im Schlagballwerfen bei den Leichtathletikmeisterschaften in Elsfleth. Das 49. Butjadinger Turnfest übernimmt der STV, da sich kein anderer
Verein dazu bereitfindet. Trotz der vielen Arbeit erringen viele Mitglieder des STV 1., 2. und 3. Preise, u. a. Almut Ehlers im Neunkampf der Oberstufe den 1. Sieg. Sie und ihre Schwester
Lore nahmen auch mit Erfolg am Deutschen Turnfest in Hamburg teil. Außerdem steht die Teilnahme an den Hössenwettkämpfen in Westerstede und den Leichtathletikmeisterschaften (mit 25 Teilnehmern)
zu Buche. Hierbei erreichte Heide Tjardes im Dreikampf, Schleuderball und Schlagball den 1. Platz. Sie war erfolgreichste Teilnehmerin des Tages! 1. Plätze belegten außerdem Klaus Albers, Reiner
Böning und die Mädchengruppe im Dreikampf. Die Mannschaft der Schleuderball-Meisterklasse landete bei den Punktspielen und Plakettenwettkämpfen auf Platz 2
15. Febr. 1955: Dem Protokoll sind wieder zahlreiche Beteiligungen an vielen Wettkämpfen zu entnehmen. 1. Plätze errangen Heide Tjardes im Kugelstoßen und Herbert Zinnow im Geräteturnen. An den
LA Meisterschaften in Oldenburg nahmen Heide Tjardes und Winfriede Brisske (jetzt Böning) mit Erfolg teil, am Altersturnertreffen in Hameln 4 Seefelder Turner und am 50. Bundesturnfest in Tossens
18 Mitglieder des STV. Zu diesem Jubiläumsfest fand ein Eilbotenlauf statt, an dem sich ebenfalls viele Angehörige des STV beteiligten.
Nachdem bereits im Jahr 1950 eine Tischtennisgruppe unter der Leitung des Lehrers Kurt Schnieber gegründet worden war, entstand im Jahr 1955 die Tischtennissparte im STV. Die benötigten
Tischtennisplatten wurden von privat besorgt. Hugo Ahlhorn wird 1. Vorsitzender am 15. Februar 1955. Der Film über Seefeld entsteht 18. Aug. 1955: Großer Filmtag in der Gemeinde Seefeld, an dem
sich alle Vereine, natürlich auch der STV beteiligen, und zwar mit Boden und Barrenübungen sowie mit Volkstänzen.
12. April 1957: In der nächsten Zeit holte sich Heide Tjardes bei den Bezirksmeisterschaften in Oldenburg den Titel im Kugelstoßen, 1958 beim Butjadinger Turnfest den 1. im Vierkampf und beim
Deutschen Turnfest in München von etwa 1000 Teilnehmern im Vierkampf den 121. Platz. Herausragende Ereignisse in den nächsten Jahren:
1959: Besuch einer Gruppe aus Duisburg/Ruhrort, organisiert von dem ehemaligen Turner des STV, Gerd Ahlhorn. Am 16. April 1960 verstirbt der letzte Mitbegründer des STV, Christian Hage, im 98.
Lebensjahr. 20 Beste Werferin: Heide Tjardes wird beim Landesturnfest 2. im Schleuderball, ebenfalls 2. im Kugelstoßen in der Bestenliste des Kreises Wesermarsch und 1. im Diskus und
Speerwerfen.
1961: Gäste aus Ruhrort besiegen ihre Freunde aus Seefeld knapp im Gerätefünfkampf, unterliegen dann allerdings am nächsten Tag im Straßenboßeln (!).
Erstmals im Jahre 1955 wurde der Wunsch nach dem Bau einer Turnhalle laut. Es dauerte dann aber doch noch 11 Jahre, bis diesem Wunsch entsprochen wurde.
1966: Der Tanzsaal im Deutschen Haus wird zur Saalturnhalle ausgebaut, und das Turnen bekommt neuen Auftrieb.
1967: Beim 1. Gerätewettkampf des BTB erreicht der STV den 2. Platz, Liesel Ahlhorn ebenfalls. Sie nimmt auch außer Irma Coldewey, Hannelore Gerdes und Elsbeth Müller am Deutschen Turnfest in
Berlin teil.
1969: Nach 20jähriger Tätigkeit als Schriftführer gibt Erich Fuhrken seinen Posten an Winfriede Böning ab. Am Bezirksturnfest in Rastede nahmen 5 Seefelder Turner teil. Hiervon errang Reiner
Böning im Turnfestwettkampf der Turner II den 1. Sieg, und Gerhard Nungesser kam bei den Jugendturnern C auf den 2. Platz. Vom 64. Butj. Bundesturnfest in Stollhamm konnten Elsbeth Müller,
Gerhard Nungesser und Reiner Böning jeweils einen 1. Sieg mit nach Hause bringen.
16. Februar 1971: Die Schleuderballspieler sind wieder aktiv und steigen gleich nach dem ersten Spieljahr von der B- in die A-Klasse auf. Neue Schleuderball-Jugendmannschaft mit großen Erfolgen,
unter der Leitung von Harry Pargmann und Adolf Barke erreichen die neu gegründeten Schleuderball-Jugendmannschaften große Erfolge: 3. Tabellenplatz.
1972 findet das 67. Butj. Bundesturnfest in Seefeld statt. Vom STV errangen u. a. Reiner und Winfriede Böning, Bernhard Hinrichs und Horst Freese 1. Plätze. Die B-Jugend-Schleuderballmannschaft
gewann eine große Wanderplakette als Turniersieger in Altjührden, sie erreichte zweimal bei ähnlichen Turnieren den 2. Platz. Die Schleuderballjugend wurde wieder Turniersieger, diesmal in
Mentzhausen, außerdem wieder 2. bei den Landesmeisterschaften und 2. in der Punktspielserie mit 11 : 5 Punkten.
Juni 1973: Zum ersten Mal nahmen zwei Leichtathleten des STV, nämlich Klaus Gertjegerdes und Reiner Böning, an einem Marathonlauf teil, der von Blexen aus gestartet wurde. Beide legten die 42,2
km lange Strecke in einer guten Zeit zurück, wobei das Durchhalten schon ein großer Erfolg ist. Ebenfalls zum ersten Mal wird über die Anschaffung einer neuen Vereinsfahne beraten.
1976: Beim Kindergerätewettkampf in Friedrich-August-Hütte erringt der STV in der Gesamtwertung den 2. Platz und bekommt einen Tischständer der Stadt Nordenham überreicht, die Knabenmannschaft
erreicht Platz 1, ebenfalls Frank Böning in der Einzelwertung. Bei den Niedersachsenmeisterschaften in Seefeld erreichte die Schleuderballmannschaft des STV den 5. Platz. Es wird die
Eintragung des Vereins ins Vereinsregister erwogen. Erneute Gründung einer Fußballabteilung
Am 22. Juni 1976 wird eine Fußballabteilung gegründet. Jürgen Peschke als Trainer gelang es innerhalb kürzester Zeit, eine erfolgreiche Erwachsenenmannschaft aufzubauen. Gründung einer
Jugendmannschaft Im Juli nahm die Familie Reiner Böning als Gast am Österreichischen Bundesturnfest in Salzburg teil.
März 1977: Erste Vorbesprechung für die 100-Jahr-Feier, verbunden mit dem Butjadinger Bundesturnfest. Der Bau einer Turnhalle ist in Sicht: Ein Grundstück hinter dem Deutschen Haus, unserem
Vereinslokal seit fast 100 Jahren, wird von der Gemeinde angekauft. 71 Mitglieder des STV nahmen am Butj. Bundesturnfest in Waddens teil, wo u. a. Reiner Böning und Fred Manthei einen 1. Sieg
erringen. Der Kassenwart Enno Schledorn stellt nach 52jähriger Tätigkeit seinen Posten zur Verfügung. Er wird von Heike Heidemann abgelöst. Fast 70 Personen beteiligten sich am Götzwandertag und
über 60 Sportabzeichen wurden verliehen.
Ein ganz wichtiger Meilenstein in der Geschichte des STV war aber das Richtfest der Turnhalle am 16. Nov. 1978, das "zünftig" begangen wurde. Das größte Ereignis war wohl das
Einweihungsschauturnen am 17. Nov. 1979 in der neuen Turnhalle, an dem sich rund 100 Aktive vor 200 begeisterten Zuschauern beteiligten. Hugo Ahlhorn wird für seine 25jährige Tätigkeit als 1.
Vorsitzender vom 2. Vorsitzenden Bernhard Hinrichs und Oberturnwart Reiner Böning ein Wandteller überreicht.
Es kann nicht Aufgabe eines Chronisten sein, bei einer Festschrift zum 125jährigen Jubiläum die Daten aus der Chronik der ersten hundert Jahre zu wiederholen. Gleichwohl darf das Wichtigste aus
dieser Zeit nicht ausgelassen werden. Ideal wäre es, eine glückliche Verbindung zwischen diesen Zeitabschnitten zu finden, möglichst verständlich für viele, die in dieser Zeit lebten bzw. von ihr
hörten, aber auch für jüngere Menschen, die Interesse dafür zeigen. Es ist dem Chronisten auch gelungen, neue Erkenntnisse, später gefundene Urkunden (1930), Festkarten (1928), Bildbeschreibungen
u. a. einzufügen und damit den ersten Teil der Chronik zu ergänzen. Der Wunsch des Chronisten am Schluss der Festschrift zum Jubiläum 1980 ging in Erfüllung: Der STV wies und weist fast täglich
seine Daseinsberechtigung nach in vielen Sparten und Abteilungen. Dass sich das Bild geändert hat, dass mal eine Sparte großen Zulauf verzeichnet, dafür eine andere ein „Tief“ aufweist, liegt an
den Wünschen und Bestrebungen der Aktiven und wird sich in vielen Vereinen so abspielen. Wichtig ist aber – und man muss das immer wieder dankbar anerkennen – dass sich nach wie vor Mitglieder
bereitfinden, ihre Zeit zu opfern, dem Verein zu dienen und – vor allem jüngeren Menschen – die Grundlage für Turnen, Spiel, Sport, für das Miteinander und die Rücksichtnahme zu vermitteln.
Zweimal beteiligten sich je zehn Personen an der Renovierung der Seefelder Mühle, Marktumzug in Rodenkirchen mit 27 Teilnehmern, weiter unzählige überörtliche Lehrgänge. Ernennung von 10
Ehrenmitgliedern
Im Jubiläumsjahr wurden zehn ältere Mitglieder des STV zu Ehrenmitgliedern ernannt:
Anton Ankermann, Franz Brötje, Erich Eymers, Emil Schubert, Adolf Coldewey, Gerhard Frels, Erich Fuhrken, Enno Schledorn, Lina Frerichs und Elfriede Tjardes.
Es stimmt den Chronisten froh, wenn er in einem Jahresbericht liest, dass z. B. an der Götzwanderung in Stollhamm 48 Mitglieder des STV teilnahmen, am Kinderkarneval sich 80 Kinder in der
Turnhalle vergnügten, 28 Kinder versuchten, beim Geräteturnen die Besten zu sein und über 50 Mal die Bedingungen für das Deutsche Sportabzeichen erfüllt wurden. Zum „Tag der Deutschen Einheit“
fanden sich zu einer Radwanderung 116 Teilnehmer ein.
Hugo Ahlhorn bekam anlässlich einer Sportlerehrung der Gemeinde einen Ehrenteller überreicht, Grund: 25 Jahre Vorsitzender des STV. Dass auch die Gemütlichkeit nicht zu kurz kam, beweist die
Teilnahme von 80 Kindern und 30 Frauen an den Adventsfeiern des STV. Ein besonderes Angebot wurde Anfang des Jahres 1982 in Zwischenahn wahrgenommen:
Da der See zugefroren war, nahmen ca. 80 Personen die Einladung an, mit Berta und Enno Rennies per Bus hinzufahren und dort auf der riesigen Fläche Schlittschuh zu laufen – einmalig, wie im
Protokoll vermerkt.
Schleuderballer in den 80er Jahren:
Gründung neuer Sparten: Volleyball und Tischtennis:
Es wurde eine Volleyballgruppe gegründet, Leiter Rolf Balgar. Man besuchte Turniere u. a. in Burhave, einige Rodenkircher verstärkten die Seefelder. Die Tischtennisspieler wollten nicht
nachstehen und gründeten eine eigene Sparte unter der Leitung von Hans-Günther Peschke. Wie die NWZ berichtete, nahmen Mitglieder des STV in 1981 genau 80 Termine wahr.
Erste Seefelder Jugendmannschaft im Tischtennis (17.10.1981):
Vergrößerung des Sportplatzes 1982
Erste Verhandlungen über eine Vergrößerung des Sportplatzes fanden statt. Da der Platz zu schmal ist, müssten die Spiele der ersten Fußballmannschaft in Schwei ausgetragen werden oder 16 Bäume
der Erweiterung weichen. Nach vielen Debatten, vor allem mit den Naturschützern, entschied man sich für den letzteren Vorschlag. Die Tatsache gab den Ausschlag, dass als Ersatz rund 750 Bäume und
Büsche rund um den Sportplatz herum angepflanzt wurden, inzwischen ein herrliches Bild bieten, wie überhaupt die ganze Sportanlage.
Sportplatz, Turnhalle, Schießhalle und Dorfgemeinschaftshaus. Dies alles wurde geschaffen mit tatkräftiger Unterstützung der Vereine und Verbände und mit Finanzierung durch die Gemeinde. Wenn
hier auch alles aussieht wie „Friede, Freude, Eierkuchen“ – so rosig war es doch wohl nicht überall, denn in einem Rundschreiben des Butjadinger Turnerbundes (BTB) vom 10.08.1982 klagt man sehr
über mangelnde Beteiligung der Vereine an den Wettkämpfen. Auch dies muss in einer Chronik Erwähnung finden, gerade in der Seefelder, weil der STV als einziger Verein die 101 Jahre dem BTB die
Treue hielt!
Um es vorweg zu nehmen: dieses Schreiben, das in ziemlich deutlicher Form aufgesetzt war, verfehlte seine Wirkung nicht; es rüttelte die Aktiven auf und das war auch wohl beabsichtigt! Unbeirrt
setzten die Mitglieder des STV ihre Aktivitäten fort, ob in der Leichtathletik, im Schleuder- und Volleyball, im Tischtennis und vielen anderen Sportarten. Bei dieser Gelegenheit soll einmal auf
die unzähligen Termine aufmerksam gemacht werden, die „nebenbei“ von den Übungsleitern und ihren HelferInnen wahrgenommen wurden, z. B. in Lemwerder, Nordenham, Ganspe, Brake, Rodenkirchen und
wer weiß wo noch. Und wer schrieb und verteilte die Einladungen und wer nahm fast immer daran teil? Unsere Winfriede Böning! Unermüdlich war und ist sie an allen Ecken und Enden zu finden.
Außerdem war sie an jedem Dienstagabend auf dem Seefelder Sportplatz zu finden, wo sie den ganzen Sommer hindurch, zusammen mit ihrem Mann Reiner, sowie Gertrud Gertjegerdes und Hilke Freese die
Bedingungen für das Deutsche Sportabzeichen abnahm.
21.03.1984: Erich Grabhorn und Willi Wettermann sind neue Ehrenmitglieder des STV. In einer Niederschrift des Kreissportbundes (KSB) 1985 wird zum ersten Mal die Zahlung einer Hallenbenutzungsgebühr an Stadt oder Gemeinde angedeutet. Das kann für manchen Verein böse Folgen haben, denn Beitragserhöhungen würden Austritte nach sich ziehen und das ist sicher nicht das Ziel der Gesetzgeber. Der STV betreut z. B. im Jahre 1985 367 Mitglieder, davon 182 Jugendliche. Der STV versucht, fünf Sportwillige aus Ghana in den Verein zu integrieren.
Volleyball 1985:
Große Veränderungen im Vorstand:
Das Jahr 1985 stand übrigens im Zeichen des Vorstandswechsels. Nach 30 Jahren gab Hugo Ahlhorn den Vorsitz in jüngere Hände, nämlich an Reiner Böning. Er meinte, so könnten vielleicht neue,
moderne Ideen umgesetzt werden. Eindrucksvolle Liste von Erfolgen durch STV Sportler: Der Jahresbericht 1986/87 weist allein die Teilnahme an 19 Lehrgängen auf.
Aus den 65 Terminen des Jahresberichtes 1988/89 sind besonders zu erwähnen: Kreis-Kindergerätewettkampf mit 27 Teilnehmern des STV, Kreishallenmeisterschaften mit neun Teilnehmern, Vermerk:
„Siegerliste nie erhalten.“, Kindergerätewettkampf des BTB, 22 Teilnehmer des STV, zwei erste, ein zweiter, zwei dritte, ein vierter und drei fünfte Plätze, Tag der Leichtathletik in Stollhamm:
Fünf Teilnehmer des STV erhielten die Mehrkampfnadel in Gold, fünf in Silber und vier in Bronze. Kreiskindergerätewettkampf in Rodenkirchen mit zehn Mädchen des STV, Marscha Büsing errang den
ersten und Ivonne Maas den zweiten Sieg. Anlässlich der Arbeitstagung des Niedersächsischen Leichtathletikverbandes in Atens erhielten Berta Rennies und Winfriede Böning die Mehrkampfnadel für 10
x Gold und Inka Wiese für fünfmal Gold.
08.04.89: Kinder-Gerätewettkampf des BTB in Nordenham mit 20 Teilnehmern des STV, 1. Sieger: Martin Gertjegerdes, Marc Basshusen, Alexandra Bekel, Marscha Büsing, Ivonne Maas, 2. Kai Giertz,
Torben Gertjegerdes, 3. Malte Wiggers, Melanie Schneider, Antje Freese, 4. Tina Tönjes, Christian Thomssen, 5. Elise Hartwich, Nicole Krüger. Hier sollten auch einmal die Seefelder Kampfrichter
genannt werden: Insa Mahlstede, Antje Schaaf, Berta Rennies, Winfriede und Reiner Böning.
24.04.89: Adolf Barke erhält als Dank und Anerkennung für seine jahrzehntelange Tätigkeit im Jugendbereich der Sparten Schleuderball und Fußball eine Urkunde. Caritatives Engagement Im November
1989 beweisen Mitglieder des STV erneut, dass sie bereit sind, caritative Aufgaben zu übernehmen. Sie sammelten 1058,50 DM in der „Woche der Blinden“. Auch schon in den anderen Jahren sind die
Mitglieder aktiv gewesen und hatten u. a. für das Müttergenesungswerk gesammelt.
Wichtiges aus dem Jahresbericht 1990/91: Paketspende für Rumänien (über das DRK) 70,00 DM, Sammlung für das Müttergenesungswerk 911,50 DM, Mitausrichtung des Dorffestes. Zwischendurch soll einmal
die Tischtennis-Gruppe Erwähnung finden, die sich in der 2. Bezirksklasse gegen Waddens, Warfleth, Rodenkirchen, Phiesewarden und fünf Mannschaften aus Oldenburg behauptete!
Beim Butjadinger Bundesturnfest in Blexen errangen Mitglieder des STV fünf erste Plätze, bei den Leichtathletik-Wettkämpfen – trotz strömenden Regens – sieben Goldene Mehrkampfabzeichen. 29
Sportabzeichen wurden in der Turnhalle verliehen, dazu acht im Familienwettbewerb. Treffen der verdienten Mitglieder im Dezember des Jahres 1991 lud der Vorstand des STV verdiente und nicht mehr
aktive Mitglieder ins Dorfgemeinschaftshaus ein, um noch einmal „in Erinnerungen zu schwelgen“. Viele der Geladenen hatten Bilder und Urkunden mitgebracht und bei Glühwein und Gebäck erinnerte
man sich an große Zeiten im Schleuderball, bei Gerätewettkämpfen und anderen Turn- und Sportarten. Beherrschendes Thema waren natürlich die Erfolge der „Seefelder Löwen“ im Schleuderball (siehe
Chronik zum 100jährigen Jubiläum des STV!). Wie es aber oft im Vereinsleben ist, gibt es Höhen und Tiefen in den verschiedenen Abteilungen. Dies liegt z. T. an den zur Verfügung stehenden Leitern
und Aktiven, deren Reihen sich oft durch Umzug, Wechsel der Arbeitsstelle lichten. So steht im Protokoll vom 13. März 1992 zu Punkt 4: “Schleuderball: Kein Bericht, da aufgelöst.“ Die
Fußballmannschaft bekommt von einer Bank kostenlos neue Trikots. Man macht sich Gedanken, wie der Platz hinter der Turnhalle sinnvoll genutzt werden kann. Zwischendurch gab es einmal ein
Dankeschön an die Gemeinde, die im Rahmen ihrer Möglichkeiten Vereine (auch den STV) unterstützt.
1994: Gute Erfolge u. a. der Tischtennismannschaften in der 1. Bezirksklasse. Martin Spiekermann wurde zweifacher Kreismeister in der C-Klasse (Bezirksklasse). Reiner Böning übernahm am Januar
1996 den Vorsitz des BTB
1997: Die 1. Herrenmannschaft im Tischtennis löst sich auf, da der „Hauptakteur“ Martin Spiekermann aus beruflichen Gründen nach Hochheim verzog. Er war elfmal Vereins-und fünfmal
Kreismeister!
März 1997: Der Sportwart löst den „Oberturnwart“ ab, erster Träger dieses Titels ist Andreas Schmeyer. Bau des Tennisplatzes in Seefeld. Bereits 1996 wurden Vorverhandlungen über das Anlegen
eines Tennisplatzes mit der Gemeinde geführt. Im März 1997 nimmt der Bau des Tennisplatzes Gestalt an. Die Gemeinde hat das Grundstück erworben, 49 Personen traten der Sparte bei.
1999: Die Tennisabteilung macht von sich reden. Sie zählt inzwischen 120 Mitglieder, die nach der Fertigstellung der Plätze die Anlage begrünt und mit Anpflanzungen versehen haben. Das Ganze
wurde feierlich der Gemeinde übergeben, deren Vertreter voll des Lobes waren.
Sportabzeichen und Triathlonteilnahme.
Leistungsbeweise unserer Mitglieder die Zahl der Absolventen der Bedingungen für das Sportabzeichen nimmt langsam aber stetig zu. Um die 45 Einzelbewerber und vier bis fünf Sportabzeichen
Familienwettbewerb wurden Ende der 90er Jahre verzeichnet. Wir werden am Ende dieser Aufzeichnungen feststellen, dass die 50er Grenze zwischendurch überschritten ist. Hier muss man
„zwischendurch“ einmal ein großes Dankeschön sagen an die AbnehmerInnen Gertrud Gertjegerdes, Hilke Freese, Reiner und Winfriede Böning, die mindestens einmal die Woche für die Absolventen bereit
stehen. Wieviel Zeit und Geduld wird hier geopfert bzw. bewiesen! Das soll aber die Verdienste der anderen Helfer und Übungsleiter nicht schmälern, die sich ebenfalls bemühen, Leben in den Verein
zu bringen. Dass viele von ihnen an unzähligen Lehrgängen teilgenommen haben, sei ebenfalls lobend erwähnt. Da sieht man, dass der Begriff „Idealismus“ doch noch nicht ausgestorben ist!
In diesen Rahmen passen auch die Bemühungen des 1. Vorsitzenden Jugendliche zu bewegen, statt auf der Straße sich in der Halle zu betätigen. Aber dieser Vorschlag stößt meist auf wenig
Gegenliebe! Allerdings ist es Reiner gelungen, mit einigen dieser jungen Leute den Dorfplatz von Unrat zu reinigen, damit die Dorfmitte auf die Besucher der Konfirmation einen besseren Eindruck
macht.
Ehrungen 1999.
Winfriede Böning erhielt 1999 für ihre 30jährige Arbeit als Schriftführerin und Turnwartin einen Blumenstrauß. Bernhard Hinrichs war fast zehn Jahre 2. Vorsitzender, hatte darüber hinaus weitere
Funktionen inne: Er hat sich 50 Jahre für Dorf, Sport und Verein eingesetzt und 25 Mal die Bedingungen für das Goldene Sportabzeichen erfüllt. Das war Grund genug, zum Ehrenmitglied ernannt zu
werden. Gertrud Gertjegerdes und Rolf Balgar erhielten die Ehrennadel für 15 bzw. 20 Jahre Einsatz für Sport und Spiel. Bei der Jahreshauptversammlung am 16.02.2000 war der Vorsitzende des
Kreissportbundes Rolf Harms zu Gast. Er überreichte Hugo Ahlhorn für seine Verdienste eine Ehrenurkunde und die „Goldene Ehrennadel des Deutschen Sportbundes“. Seine Frau Annemarie erhielt einen
Blumenstrauß.
Eltern-Kind-Turnen:
Die Sparte Mutter-Kind-Turnen wurde 2004 in Eltern-Kind-Turnen umbenannt, da viele Väter den gemeinsamen Sport mit ihren Kleinen für sich entdeckten, Ganz tolle Beteiligung, die Kinder und
Erwachsenen haben viel Spaß an den Bewegungsspielen. Diese Sparte wird seit Jahren von Freiwilligen, zumeist Eltern geleitet. 1999 waren dies: Doris Wiggers, Heike Pargmann und Marion Wilksen.
Eine besondere Attraktion für die Kinder ist in jedem Sommer die Fahrt mit der Pferdekutsche nach Sehestedt.
Beim 94. Bundesturnfest am 27.06.1999 in Seefeld waren etwa 300 Wettkämpfer angetreten. Alles war gut organisiert, alles lief bestens – bis zum Schluss ein gewaltiger Regenschauer die Stimmung
trübte. Die Triathlongruppe, bereits erwähnt, bewährte sich in Nordenham, Burhave, Jaderberg, Dangast und Gristede. Gesundsheitswelle in Seefeld: Großen Zuspruch findet seit langer Zeit die
Gesundheitsgymnastik unter Leitung von Helga Bluhm. Zirka 50 Frauen und Männer in zwei Abteilungen sind mit Begeisterung dabei. Im Sommer kommt in dieser Sparte die Geselligkeit durch
Fahrradtouren, im Winter durch Weihnachtsfeiern und Minikarneval nicht zu kurz.
Die Aerobic-Sparte gründet sich 1999, geleitet von Heike Hommers, zählt inzwischen 36 Teilnehmer. Sie wurde überraschend zu einer Vorführung anlässlich des Andelfestes im August eingeladen. Große
Veränderungen künden sich an. Anlässlich der Jahreshauptversammlung am 28. März 2001 gab es ein Novum: Der 1. Vorsitzende musste das Protokoll seiner Winfriede verlesen, da diese erkrankt war!
Reiner Böning kündigt an, dass er in vier Jahren sein Amt niederlegen werde. Rolf Gerdes, der sich einer Gruppe junger Leute angenommen hat, berichtet von Prellball, Ring- und Tischtennis, Brenn-
und Völkerball, also alles Spielarten, für die sich junge Leute begeistern können. Auch Leichtathletik und Kegeln kommen nicht zu kurz.
Es gibt Grund für den Chronisten zu bemerken, dass bei fast allen Jahreshauptversammlungen Karl-Heinz Brüning, Jürgen Peschke und Hermann König als Vertreter des Kreistages und des Gemeinderats
anwesend sind. Sie sind zwar Mitglied des Vereins, beweisen aber durch ihr Erscheinen die Verbundenheit und das Interesse. Monika Musiol berichtet von der Teilnahme von 17 Kindern am
Kindergerätewettkampf in Abbehausen. Sechs erste und zwei dritte Siege werden nach Seefeld „entführt“.
Den Höhepunkt der JHV 2002 bildete die Ernennung von Annemarie Ahlhorn und Berta Rennies zu Ehrenmitgliedern. Der Vorsitzende erwähnte ihre langjährigen Verdienste um den STV, die Aktivitäten in
der Leichtathletik und im Korbball sowie beim Turnen; weiter die Teilnahme an den plattdeutschen Theateraufführungen. Reiner Böning lobte die Unterstützung, die Annemarie ihrem Mann Hugo
gewährte, er hob auch besonders die Tätigkeit von Berta als Betreuerin verschiedener Gruppen heraus. Zudem habe sie mit ihrem Mann Enno viele Busfahrten, u.a. zum Schlittschuhlaufen auf dem
Zwischenahner Meer für den Verein durchgeführt.
Am 25.02.02 fand das erste Taekwon-Do-Training in der Geschichte des STV statt. Die Leiterin Gaby Schierdewan hofft, dass alle Teilnehmer durchhalten. Im Protokoll der JHV vom 19. Februar 2003
ist wieder von unzähligen Aktivitäten in allen Abteilungen die Rede. Wenn auch z. B. vor Wettkämpfen mit besonderem Ernst und Fleiß geübt wird, kommt die Geselligkeit auf der anderen Seite nicht
zu kurz, das bezeugen die Notizen vom Kinderkarneval, von der Kutschfahrt nach Sehestedt und die Weihnachtsfeiern. Die Turnhalle ist ausgebucht von Montagnachmittag bis Sonnabend 22:00 Uhr.
Alle aktiven Sportler haben das Interesse an einer ordnungsgemäßen Turnhalle und gehen damit auf den Appell des 1. Vorsitzenden ein, die Halle und die Geräte vernünftig zu behandeln. Der
langjährige 2. Vorsitzende Waldo Bussian stellte seinen Posten zur Verfügung, den Heike Hommers nach Wahl übernahm. Auch Winfriede Böning kündigte an, dass sie bei der nächsten Wahl nach über
drei Jahrzehnten den Posten der Schriftführerin aufgeben möchte. Wer ihr Wirken während der ganzen Zeit verfolgt hat, wird sicher Verständnis dafür haben.
Die Jahreshauptversammlung (JHV) 2004 fand am 3.März 2004 in der Seefelder Mühle statt. Dem Vorstand gehören an: 1. Vorsitzender Reiner Böning (er löste 1985 Hugo Ahlhorn ab), 2. Vorsitzende
Heike Hommers, Kassenwartin Margret Ulbrich, Schriftwartin Winfriede Böning (seit 35 Jahren!), die Frau des 1. Vorsitzenden. Dem neun Seiten umfassende Protokoll ist zu entnehmen, wie vielfältig
und umfangreich das Leben im STV ist, auch noch nach 125 Jahren! Der Inhalt der Niederschrift ist im Einzelnen so interessant, dass man es original abdrucken möchte, aber das würde den Rahmen der
Chronik sprengen.
Die wiederholte Auszeichnung „Pluspunkt Gesundheit“ des DTB wurde dem STV wieder einmal verliehen, worauf vor allem die Verantwortlichen besonders stolz sein können! Egon Ulbrich, Klaus
Gertjegerdes und Hans-Günther Freese sind wiederholt zu loben für die unermüdliche Teilnahme an Langstreckenläufen bzw. Triathlon, dieses Mal an der „Sandkruger Schleife“ und beim Silvesterlauf
in Nordenham.
Der Chronist ist froh, dass nach der Unterbrechung der Spielbetrieb beim Tischtennis durch den Einsatz von Ulf Hommers wieder auflebt. So ist einmal mehr in den Tageszeitungen von der Aktivität
des STV zu lesen. Ulf Hommers, Christoph Griese und Hans-Günther Peschke bringen ca. 35 (!) Kandidaten die richtige Ballbehandlung bei. Erste Erfolge gibt es bei den Punktspielen der
Kindermannschaft. Teilnahme an Kreismeisterschaften gehören zum Programm. Die 1. Herrenmannschaft wird wieder gegründet als die Seefelder Tischtennisspieler nach Seefeld zurückkehrten.
Insgesamt, so weist das Protokoll nach, bietet der STV seinen Mitgliedern genau 13 verschiedene Möglichkeiten an, den Körper zu dehnen, zu strecken, die Muskeln zu stärken und vieles andere; wenn
es geht, nicht im tierischen Ernst, sondern mit Freude am Spiel und der Bewegung. Damit erfüllt der STV einen kulturellen Auftrag mehrfacher Art und dies seit 125 Jahren!
Dies ist natürlich nur möglich, wenn sich genügend Leiter und Ausbilder finden, die Verantwortung übernehmen und Zeit opfern, und dafür kann der Dank gar nicht herzlich genug ausfallen! Die Zeit
wird ja nicht nur für die praktische Arbeit und die Vorbereitung geopfert, sondern auch für die Lehrgänge, die meistens auswärts stattfinden. Lobend muss die Zusammenarbeit der
Verantwortlichen des STV mit Seefelder Vereinen, zum Beispiel dem DRK, dem Verein „Seefelder Möhl“ und anderen erwähnt werden. Dies geschieht im Sinne des Ehrenvorsitzenden Hugo Ahlhorn, dessen
„Parole“ immer war:
„Miteinander ist besser als gegeneinander!“
In diesem Sinne wünscht der Chronist allen Sparten und Abteilungen des STV viel Erfolg zugunsten seiner Mitglieder und nicht zuletzt der Dorfgemeinschaft Seefeld und Reitland!
Hugo Ahlhorn
Ehrenvorsitzender